Vor 15 Jahren gründete der Butzbacher Internist Dr. Peter Rothkegel die Tafel in Butzbach und damit die erste Einrichtung dieser Art im Wetteraukreis. Diese Gründung war eingebettet in den „Förderverein der mobilen Pflegestationen sowie der Senioren- und Familienhilfe Butzbach“ und hatte zunächst einen Mittagstisch für bedürftige Menschen zum Gegenstand. Die Zahl der aktiven Unterstützer von anfangs weniger als 10 Vereinsmitgliedern wuchs mit den Aufgaben und dem Umfang der Aktivitäten der Initiative über die Jahre stetig an.
Trotz eingeschränkter räumlicher und technischer Möglichkeiten –die Lebensmittel wurden mit Privat-PKWs transportiert- und mehrfach wechselnder Standorte wuchs die Tafel nach und nach bis zur Größe eines „mittelständischen Unternehmens“. Seit Jahren leistet ein aktiver Kern von 70 Ehrenamtlichen Arbeiten unterschiedlichster Art:
Wöchentlich werden mehrere Tonnen Lebensmittel von rund 20 Geschäften des Einzelhandels mit 2 Kühltransportern zur Tafel transportiert, dort auf Verwendungsfähigkeit kontrolliert, sortiert und an Familien und Einzelpersonen verteilt. Seit Jahren bewegt sich die Zahl der von der Butzbacher Tafel unterstützen Menschen in einer Größenordnung um 600, diese Zahl schwankt, je nachdem, wie viele Personen aus Butzbach und Umgebung das Hilfsangebot nutzen.
Auch die Menge der zur Verfügung stehenden Lebensmittel unterliegt starken Schwan- kungen. Bereits seit geraumer Zeit stellen die Lebensmittelsponsoren des Einzelhandels deutlich weniger Waren bereit. Da freuen sich die Tafelaktiven und Kunden über jedes Angebot heimischer Landwirte, die gerade zur Herbstzeit überzählige Kartoffeln abgeben. Ähnliches gilt für Angebote wie z.B. Eier und andere Frischwaren, die ebenfalls von Landwirten und Hofläden gespendet werden. Seit einigen Jahren ist Erntedank ein wichtiges Datum im Terminkalender der Tafel, viele Kirchengemeinden in und um Butzbach sammeln haltbare Lebensmittel und spenden sie für die Tafelkunden (die BZ berichtete). Auch wenn in diesem Jahr coronabedingt der Spendenumfang geringer ausfiel, ist die Tafel dankbar für jeden Beitrag.
Die Corona-Pandemie hat auch die Tafel Butzbach nicht verschont und stellt die größte Herausforderung in der 15-jährigen Geschichte dar. Die Arbeitsabläufe mussten nach mehrwöchiger Schließung deutlich geändert, ein Hygienekonzept musste entwickelt werden und nur dank großzügiger Spenden verschiedenster Institutionen konnten die erforderlichen Investitionen zum Schutz der Mitarbeiter und Kunden getätigt werden. Die Tafel hat gerade in dieser schwierigen Zeit ein besonderes Maß an Wertschätzung und Unterstützung erfahren und ist dafür außerordentlich dankbar. Der Vorstand des Tafelvereins freut sich insbesondere über die Ausdauer und das Engagement seiner ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die trotz ihrer Zugehörigkeit zur Risikogruppe größtenteils weitergemacht haben.
Wie wird es weitergehen? Personell ist die Tafel momentan, dank des Zustroms weiterer Helferinnen und Helfer in letzter Zeit, recht gut aufgestellt. Auch wird die angestrebte „Verjüngung“ im Vorstand aus denselben Gründen wohl möglich sein. Was nach wie vor Sorge bereitet, ist die dauerhafte Finanzierung der Tafelarbeit.
Aufgrund der hohen Grundkosten, insbesondere im Bereich der Miet- und Fahrzeug- finanzierung lebt der Verein schon seit geraumer Zeit von den Rücklagen. Mittelfristig wird dies existenzgefährdend sein, wenn nicht entweder diese Kosten reduziert oder die Einnahmen erhöht werden können. Da der Großteil der Finanzierung neben den Mitgliedsbeiträgen nur auf der Grundlage von Spenden erfolgt, ist die Tafel für jede Zuwendung von Firmen, Institutionen oder von Privatpersonen sehr dankbar.
Die Spendenkonten der Tafel bestehen bei der Sparkasse Oberhessen, IBAN DE22 5185 0079 0002 0222 22 bzw. der Volksbank Butzbach, IBAN DE47 5186 1403 0000 0004 50 oder nutzen Sie unser Spendenformular.