Eine Erfolgsgeschichte in Etappen und nicht ohne Hindernisse

Von Wolfgang Effinger
Als Dr. Peter Rothkegel vor 20 Jahren den „Förderverein der mobilen Pflegestationen sowie der Senioren- und Familienhilfe Butzbach“ gründete, konnte niemand ahnen, welche Entwicklung dieser Verein nehmen würde. Auslöser war ein Frauenstammtisch, der sich u.a. zur Aufgabe gemacht hatte, pflegende Mitbürger zu unterstützen.
Aus dieser Initiative bildete sich dann ein Verein mit dem Ziel, die mobile Krankenpflege nach Auflösung der Schwesternstationen finanziell zu unterstützen und in Not geratenen Menschen wirtschaftlich zu helfen. Dies waren auch die Anfänge der heutigen Nachbarschaftshilfe.
Mit der Schaffung eines Mittagstisches für bedürftige Menschen in der Tagessstätte der AWO startete die Butzbacher Tafel am 13. Mai 2005 als erste Einrichtung unter diesem Namen im Wetteraukreis. Dieser Mittagstisch versorgte regelmäßig etwa 15 Personen mit einer warmen Mahlzeit und musste aus räumlichen Gründen 2009 leider aufgegeben werden. Damit war die Tafelarbeit aber nicht beendet sondern fing eigentlich erst richtig an:
Die räumlichen und logistischen Möglichkeiten waren mehr als bescheiden. In einem Kellerraum der Kita Villa Regenbogen, mit einfachem Mobiliar und ausgemusterten Haushaltskühlschränken konnten die mit Privat-PKW eingesammelten Lebensmittel mehr schlecht als recht für die Ausgabe im ziemlich weit entfernten Tafelladen in der Krachbaumgasse vorbereitet werden. Der nächste von insgesamt 3 Umzügen innerhalb von zehn Jahren, brachte keine nennenswerte Verbesserung.
Die Unterbringung im ehemaligen Bauhof beim Feuerwehrstützpunkt war, auch aus hygienischen Gründen, nicht optimal.
Dies sollte sich in der Folge aber rasant ändern: Ein neues Lebensmittellager im Haus des früheren ärztlichen Notdienstes in der Otto-Hahn- Straße schuf, bis auf die räumliche Trennung vom Tafelladen, gute Arbeitsmöglichkeiten. In diesem Zeitraum wurden, auch mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung durch den Lions Club, die Bürgerschaft und Firmen, nach und nach zwei Kühlfahrzeuge beschafft.
Apropos Finanzierung: Diese Umstellung vom „alten“ Förderverein auf einen Geschäftsbetrieb mit einem jährlichen Finanzbedarf von 40000 Euro fiel dem damaligen Vorstand nicht leicht. Hatten sich ursprünglich zehn Helferinnen und Helfer um die Tafelarbeit gekümmert, wuchs diese Zahl nach und nach bis auf heute mehr als 60 Tafelaktive an. Zwangsläufig ging damit auch eine Veränderung in der Mitgliederstruktur des Vereins einher. Dieser Wandel lässt sich gut am Vereinsnamen ablesen, der sich in den zehn Jahren Tafelarbeit mehrfach geändert hat.
Ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Menschen und Institutionen, hätte die Butzbacher Tafel nicht das werden können, was sie heute ist. Es gibt einen treuen Stamm von Aktiven, die seit Jahren viele Stunden ihrer Freizeit der Tafelarbeit widmen. Es gibt neben den mehr als 180 Vereinsmitgliedern viele Förderer, die mit ihren regelmäßigen Spenden dazu beitragen, die wirtschaftliche Existenz der Tafel zu sichern, und es gibt Kooperationspartner, die über die Jahre immer wieder die Tafel unterstützt haben. Neben den Kommunen, den Kirchengemeinden, dem Lions Club und dem DRK Münzenberg, der Kinderinitiative „Kinder machen“ aus Trais Münzenberg, der AWO Langgöns sind dies noch viele andere. Der Vorstand des Tafelvereins ist glücklich und dankbar für dieses breite Feld an Unterstützung.
Zum Nachlesen nachstehend als PDF-Datei der zweiseitige Sonderdruck zum 10-jährigen Jubiläum der Butzbacher Tafel mit Grußworten des Vorsitzenden der Butzbacher Tafel, des Bundesvorsitzenden und des Butzbacher Bürgermeisters sowie Berichten zur Arbeit der Butzbacher Tafel von Hellmut Voigt und Otto Polak.
[wpfilebase tag=file id=9 /]