Schüler der Klassen 7a und 7d der Schrenzerschule besuchten vergangene Woche in Begleitung ihrer Lehrerin Ulrike Arabin die Butzbacher Tafel. Die 22 Jungen und Mädchen informierten sich im Rahmen eines Sozialprojekts über die Arbeit dieser gemeinnützigen Einrichtung. Sie setzten ein Informationsprogramm fort, in dem auch bereits andere Klassen die Arbeit der Tafel kennengelernt hatten (die BZ hatte berichtet).
Tafel-Organisator Wolfgang Effinger erläuterte den Zusammenhang zwischen Armut in Deutschland und einer gleichzeitigen Lebensmittelverschwendung riesigen Ausmaßes, innerhalb dessen den Tafeln eine wichtige Verteilfunktion zukomme. So sammelt die Butzbacher Tafel als eine von mehr als 900 Tafeln in Deutschland jährlich etwa 120 Tonnen Lebensmittel ein und verteilt sie an inzwischen etwa 640 bedürftige Menschen im Raum Butzbach. Diese Zahl ist seit Monaten durch den Zustrom von Flüchtlingen deutlich angestiegen, die 60 Ehrenamtlichen der Tafel gehen von einer weiteren Zunahme dieses Bedarfs aus.
Effinger zeigte ausführlich die Gründe für die Lebensmittelverschwendung gerade auch im privaten Bereich auf. Die niedrigen Lebensmittelpreise verleiteten viele Verbraucher dazu, mehr einzukaufen als benötigt werde, auch sei der falsche Umgang mit Haltbarkeitsdaten eine häufige Ursache dafür, dass viele noch brauchbare Nahrungsmittel im Abfall landen. Anhand von konkreten Beispielen wurde gezeigt, dass viele Waren auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums durchaus noch verwendbar sind.
Einen unmittelbaren Eindruck vom Umfang der eingesammelten Lebensmittel konnten die Schülerinnen und Schüler dadurch gewinnen, dass sie beim Entladen der Kühlfahrzeuge mit anpackten und viele Kisten in den Tafelladen transportierten. Im Unterricht wurden die gewonnenen Informationen anschließend weiter behandelt und vertieft. Im Rahmen dieses Sozialprojektes werden ab Februar 3 Schülerinnen und Schüler bei der Tafel ein Sozialpraktikum ableisten.