Butzbacher Tafel ist mittelständisches Non-Profit-Unternehmen geworden
BUTZBACH (fö). In den Gruppenräumen des Bürgerhauses fand am 2.3.2010 die Jahreshauptversammlung des Fördervereins der mobilen Pflegestationen, Senioren- und Familienhilfe Butzbach, Träger der Butzbacher Tafel e.V. statt. Künftig hat der Verein eine einfachere Bezeichnung, denn die Mitglieder beschlossen einstimmig ihn in „Förderverein für Hilfe in sozialen Notlagen, Träger der Butzbacher Tafel e.V." umzubenennen. Eine weitere Satzungsänderung, die ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, sieht vor, Persönlichkeiten, die sich um das Vereinswesen besonders verdient gemacht haben, zu Ehrenmitgliedern oder Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Ebenso wurde die Satzung einstimmig dahingehend geändert eine Ehrenamtspauschale für Tafelmitarbeiter als Aufwandsentschädigung einzuführen.
Der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Peter Rothkegel, sagte in seinem Bericht über das Jahr 2009, der Schwerpunkt der Vorstandsarbeit sei das laufend durchzuführende Qualitätsmanagement der Tafelarbeit gewesen, insbesondere die weitere Verbesserung der Lebensmittelhygiene durch die Qualifizierung weiterer Mitarbeiter zur Lebensmittelfachkraft, durch die Bestellung des stellvertretenden Kassierers Dr. Blum zum Betriebsarzt, durch die Schulung aller Mitarbeiter in Fragen der Lebensmittelhygiene, die günstige Beschaffung einer gebrauchten Kühlzelle, die Verbesserung der Ausstattung durch Kauf eines Vakuumiergerätes, einer Etikettiermaschine, Temperaturmessgeräten, Reinigungsgeräten usw, sowie die regelmäßige Reinigung der Lebensmittelkisten in der JVA Butzbach.
Rothkegel verzeichnete mittlerweile über 70 Tafelaktive sowie viele Sponsoren wie das DRK Münzenberg, das jedes Jahr mit einem Kinderkonzert die Gelder besorge, um damit gemeinsam mit der Butzbacher Tafel die jährliche Weihnachtsbescherung der Tafelkinder zu ermöglichen. Erstmals in diesem Jahr sei eine Essensspende für die Tafelkunden zum „Altstadtfest" vom Wirt des Ristorante Pizzeria „Zum Bürgerhaus" im Tafelladen angeboten worden. Die Musikgruppe „Sound Factory" habe die Tafel mit einem Benefizkonzert am 17. Oktober 2009 mit einer großzügigen Spende bedacht.
Die Entwicklung der Butzbacher Tafel zu einem mittelständischen Non-Profit-Unternehmen habe zur Bewältigung des laufenden Betriebes einen hohen Finanzbedarf zur Folge, betonte der Vorsitzende. Er habe sich daher auf die Fahne geschrieben, dass man verstärkt auf die Gewinnung zusätzlicher Geldsponsoren hinwirken müsse, um den derzeitigen Betrieb mit sieben Räumen, zwei Kraftfahrzeugen und der anspruchsvollen lebensmittelhygienischern Ausstattung weiterführen zu können.
Ein Teil des Erfolges der Butzbacher Tafel beruhe auf der Vernetzung mit anderen, im caritativen Bereich tätigen Institutionen wie den hessischen Tafeln, vor allem denen in der Nachbarschaft. Es spreche für die Qualität und das Ansehen der Arbeit der Butzbacher Tafel, dass zwei ihrer Vorstandsmitglieder, Monika Wilhelm und Wolfgang Effinger, in Gremien des Bundesverbandes der Tafel mitwirken.
Ein bedauernswerter Umstand in dieser Erfolgsbilanz sei das Ende des Mittagstischs im Herbst des vergangenen Jahres. Leider habe der Kooperationspartner AWO keine Möglichkeit mehr, Ausstattung und Räume dafür zur Verfügung zu stellen. Die Suche nach Ersatzmöglichkeiten sei erfolglos verlaufen.
Anschließend folgten die Berichte aus den Abteilungen. So berichtete Wolfgang Effinger vom Fahrdienst, dass im vorigen Jahr zwei Autos in genau festgelegten Touren etwa 20.000 gefahren seien. Der Einzugsbereich der zur Zeit 20 Sponsoren erstrecke sich von Lang-Göns bis Bad Nauheim, von Butzbach bis Berstadt. Ein Fahrer habe als Ein-Euro-Jobber begonnen und stehe jetzt in einem geförderten Arbeitsverhältnis, das die Tafel nichts koste. Ursula Lack ist für das Lager zuständig. Sie berichtete über den Ablauf der Arbeit. Wernfried Schwazrbach, zuständig für Lebensmittelhygiene und Lebensmittelsicherheit, berichtete, man habe mittlerweile zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die hygienischen Zustände zu verbessern. Neun Mitarbeiter hätten eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmittelsicherheit erhalten. Die Kühlkette sei gesichert und die Ausgabe gekühlter Lebensmittel so organisiert, dass sie direkt aus der Kühlung an die Kunden abgegeben würden. Anschließend wurde der Ex-Volksbank-Chef Alfons Wasserheß einstimmig für den freiwillig ausgeschiedenen Wolfgang Langsdorf zum Beisitzer gewählt.